Wort des Jahres 2018 gewählt

Wort des Jahres

Wort des Jahres 2018 gewählt

Wort des Jahres 2018: Heißzeit

„Heißzeit“ ist Wort des Jahres 2018

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden hat am 14. Dezember das Wort des Jahres 2018 bekannt gegeben. Sieger des sprachlichen Jahresrückblicks ist „Heißzeit“. Das Wort thematisiere nicht nur einen extremen Sommer, der gefühlt von April bis November gedauert habe. Wie die Jury mitteilte, gehe es auch um eines der gravierendsten globalen Phänomene des frühen 21. Jahrhunderts: den Klimawandel. Mit der lautlichen Analogie zu „Eiszeit“ erhalte der Ausdruck eine epochale Dimension und verweise möglicherweise auf eine sich ändernde Klimaperiode.

Auch Platz zwei und drei zeigen, was Deutschland 2018 bewegt hat. Auf den zweiten Platz wählte die Jury das Wort „Funklochrepublik“. Vor allem auf dem Land sei in Deutschland die Mobilfunkabdeckung vergleichsweise schlecht. Den dritten Platz belegte der Begriff „Ankerzentren“. Das erste Wortglied „Anker“ stehe hier nicht für Fixierung oder Sicherung wie beim Anker eines Schiffes, sondern für die Anfangsbuchstaben von „Ankunft, Entscheidung, Rückführung“ von Flüchtlingen und Migranten. Es stellt also eine Art Akronym dar – ein Wort, das aus den Anfangsbuchstaben oder ‑silben anderer Wörter gebildet wird.

Ein Blick auf das erste gekürte Wort des Jahres, das 1971 „aufmüpfig“ lautete, zeigt einen deutlichen gesellschaftlichen Wandel: Ging es damals noch um die Kinder der 1968er-Generation, die sich gegen Personen oder Umstände auflehnten, ist in diesem Jahr das Klima in den Fokus geraten – ein Thema, das die gesamte Gesellschaft betrifft.

Platzierungen 1 bis 10

  1. Heißzeit
  2. Funklochrepublik
  3. Ankerzentren
  4. Wir sind mehr
  5. strafbelobigt
  6. Pflegeroboter
  7. Diesel-Fahrverbot
  8. Handelskrieg
  9. Brexit-Chaos
  10. die Mutter aller Probleme

Häufigkeit nicht entscheidend

Das Wort des Jahres wurde in diesem Jahr zum 42. Mal in Folge bekannt gegeben. Erstmals gekürt wurde es 1971. Seit 1977 wird es jährlich von der GfdS gewählt. Eine Jury bestehend aus dem Hauptvorstand sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern der GfdS sammelt dafür regelmäßig mehrere Tausend Belege aus verschiedenen Medien und Einsendungen von Außenstehenden und wählt kurz vor Jahresende zehn Wörter und Wendungen aus, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben des aktuellen Jahres sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben. Für die Auswahl ist weniger die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität entscheidend.

Wörter der vergangenen Jahre

  • 2017 Jamaika-Aus
  • 2016 postfaktisch
  • 2015 Flüchtlinge
  • 2014 Lichtgrenze
  • 2013 GroKo
  • 2012 Rettungsroutine
  • 2011 Stresstest
  • 2010 Wutbürger
  • 2009 Abwrackprämie
  • 2008 Finanzkrise
  • 2007 Klimakatastrophe
  • 2006 Fanmeile
  • 2005 Bundeskanzlerin
  • 2004 Hartz IV
  • 2003 Das alte Europa
  • 2002 Teuro
  • 2001 Der 11. September
  • 2000 Schwarzgeldaffäre
  • 1999 Millennium
  • 1998 Rot-Grün
  • 1997 Reformstau
  • 1996 Sparpaket
  • 1995 Multimedia
  • 1994 Superwahljahr
  • 1993 Sozialabbau
  • 1992 Politikverdrossenheit
  • 1991 Besserwessi
  • 1990 Die neuen Bundesländer
  • 1989 Reisefreiheit
  • 1988 Gesundheitsreform
  • 1987 Aids, Kondom
  • 1986 Tschernobyl
  • 1985 Glykol
  • 1984 Umweltauto
  • 1983 heißer Herbst
  • 1982 Ellenbogengesellschaft
  • 1981 Nulllösung
  • 1980 Rasterfahndung
  • 1979 Holocaust
  • 1978 konspirative Wohnung
  • 1977 Szene
  • 1971 aufmüpfig

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