Sebastian Zidek ist Sprachwahrer des Jahres 2015
Die Deutsche Sprachwelt in Erlangen hat am 16. März anlässlich der Leipziger Buchmesse den Sprachwahrer des Jahres 2015 bekannt gegeben. Gewonnen hat der genderkritische Student Sebastian Zidek von der Technischen Universität Berlin. Die Leser der Sprachzeitung ehrten Zideks Einsatz gegen Gender-Deutsch und wählten ihn mit rund einem Viertel der Stimmen (25,9 Prozent) auf den ersten Platz. Der Student für Verkehrswesen hatte sich geweigert, Binnen-Is, Gender-Sterne oder Unterstriche (StudentInnen, Student*innen, Student_innen) zu verwenden. Als ihm daraufhin schlechtere Noten angedroht wurden, wandte er sich an die Kanzlei der TU, die ihm recht gab.
Auf Platz zwei folgt mit 18,5 Prozent der Wirt und Koch Andrew Onuegbu, weil er sich nicht den Vorgaben politisch korrekter Sprache unterwerfe. Der Nigerianer nenne sein Gasthaus gerade deswegen „Zum Mohrenkopf“, weil er selbst schwarz ist. Er fände es auch schade, wenn der „Negerkuss“ verschwände. Das Wort „Mohr“ halte er für unbedenklich, sagte er der Schleswig-Holsteinischen Zeitung: „Ich bin Mohr. Ich stehe zu meiner schwarzen Hautfarbe.“
Platz drei erringt mit 17,3 Prozent die Sängerin Sarah Connor, weil sie in ihren Liedern von Englisch auf Deutsch wechselte und so nach eigener Aussage „mehr Tiefe“ erreichte. Der Erfolg ihres Albums „Muttersprache“ bestätigt sie.
Hintergrund der Aktion
Seit dem Jahr 2000 wählen die Leser der Deutschen Sprachwelt jährlich den Sprachwahrer des Jahres, um vorbildlichen Einsatz für die deutsche Sprache zu würdigen. Die Deutsche Sprachwelt ist mit rund 80 000 Lesern die größte deutsche Zeitschrift für Sprachpflege und Sprachpolitik. Sie ist Sprachrohr und Plattform einer ständig wachsenden Bürgerbewegung, die sich um die deutsche Sprache sorgt, und tritt für die Erhaltung einer lebendigen deutschen Sprache und für ein neues Sprachbewusstsein ein.
Sprachwahrer der vergangenen Jahre
- 2014: Johannes Singhammer
- 2013: Deutsche Bahn
- 2012: Frank Plasberg
- 2011: Loriot
- 2010: Peter Ramsauer
- 2009: Karl-Theodor zu Guttenberg
- 2008: Pro Deutsche Welle
- 2007: Porsche AG
- 2006: Edda Moser
- 2005: Stadt Mühlhausen
- 2004: Mathias Döpfner
- 2003: Akademiepräsidenten
- 2002: Reiner Kunze
- 2001: Theodor Ickler
- 2000: Karl-Heinz Requard