Gendern verboten im Kanzleramt

Schreiben

Gendern verboten im Kanzleramt

Kategorie-Bild „Schreiben“ | aufpunktundkomma.de

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) hat ein deutliches Zeichen gesetzt: In den offiziellen Schreiben seiner Behörde soll künftig auf gendergerechte Sprache mit Sonderzeichen verzichtet werden. Dies betrifft rund 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Berlin und Bonn.

Gender-Sternchen und Binnen‑I künftig tabu

Wie die „Bild am Sonntag“ berichtete, untersagt Weimer die Verwendung von Formulierungen mit Gendersternchen (*), Binnen‑I (z. B. „MitarbeiterInnen“), Unterstrich oder Doppelpunkt in der dienstlichen Kommunikation. Für private Äußerungen gelte diese Regelung ausdrücklich nicht.

Klare Kommunikation statt sprachlicher Umerziehung

Weimer begründet seine Entscheidung damit, dass Sprache ein zentrales Mittel der gesellschaftlichen Verständigung sei – jedoch ohne ideologische Vorgaben. Eine „bevormundende Spracherziehung“ lehne er ab. Zudem vertiefe das Gendern laut Weimer die gesellschaftliche Spaltung und schade der Ästhetik der deutschen Sprache. Offizielle Schreiben sollen nun wieder mit der klassischen Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ beginnen.

Rückendeckung durch den Rat für deutsche Rechtschreibung

Das Verbot stützt sich auf die Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung. Dieser hatte zuletzt 2023 ein weiteres Mal klargestellt, dass Genderzeichen wie Sternchen, Unterstrich, Doppelpunkt oder Binnen‑I weiterhin nicht Teil der amtlichen Rechtschreibung sind und auch nicht in das amtliche Regelwerk aufgenommen werden.

Kontroverse bleibt: Inklusion oder Spaltung?

Befürworter der gendergerechten Sprache argumentieren hingegen, dass diese ein Zeichen der Inklusion und Vielfalt sei. Das Ziel sei es, alle Menschen miteinzubeziehen, Geschlechter sichtbar zu machen und Diskriminierung sprachlich zu vermeiden – im Sinne einer offenen und gleichberechtigten Gesellschaft ohne Spaltung.

Kein Einzelfall: Weitere Verbote in Deutschland

Mit seinem Vorgehen steht Weimer nicht allein. Bereits im vergangenen Jahr hatte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Genderzeichen in den Behörden und Bildungseinrichtungen des Freistaats untersagt.

Gendern | Rechtschreibung

Über meinen Blog

Herzlich willkommen auf meinem Blog.

Hier geht es um alles, was Text- und Büchermenschen wie mich interessiert. Neben sprachlichen und kulturellen Themen sowie solchen aus der Welt der Bücher sind das unter anderem das (kreative) Schreiben, Redewendungen und ihre Herkunft, skurrile Schlagzeilen und das eine oder andere unnütze Wissen. Und da immer mal wieder Menschen wissen möchten, wie ich denn eigentlich zu meinem Beruf der Lektorin gekommen bin, werde ich hier auch hin und wieder etwas aus dem Nähkästchen plaudern, um genau solche Fragen zu beantworten.
Außerdem informiere ich über Neuigkeiten aus der Welt der Bits und Bytes, etwa wenn Google mal wieder an seinem Algorithmus schraubt und es neue Rankingfaktoren für Internetseiten gibt.

Wenn Ihnen mein Blog gefällt, dann lassen Sie es mich gern wissen und empfehlen Sie ihn weiter. Herzlichen Dank! ツ

Kategorien