Als Urlaubslektüre am Strand, als abendliches Ritual vor dem Schlafengehen oder als Zeitvertreib während der Zugfahrt – insgesamt 81 Prozent der Deutschen lesen Bücher. Laut einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom bevorzugen inzwischen 40 Prozent der Befragten zumindest hin und wieder E‑Books gegenüber traditionellen gedruckten Büchern. Diese Entwicklung wird durch die steigende Verfügbarkeit gefördert.
Junge Leute lesen digital
Gerade die Jüngeren lesen zunehmend digital: Unter den 16- bis 29-Jährigen lese inzwischen mehr als die Hälfte (55 Prozent) zumindest hin und wieder E‑Books (2023: 50 Prozent). Aber auch immer mehr Seniorinnen und Senioren greifen zu E‑Books: Mehr als jede und jeder Fünfte (22 Prozent) ab 65 Jahren nutzt sie inzwischen. 2023 waren es in dieser Altersgruppe erst 15 Prozent. „Mittlerweile gehört es zum Standard, Bücher auch als digitale Version zu veröffentlichen. Auch viele Bibliotheken haben ihr E‑Book-Angebot in den letzten Jahren stark ausgebaut“, erklärt Dr. Sebastian Klöß, Bereichsleiter für Consumer Technology beim Bitkom. „E‑Book-Apps und ‑Betriebssysteme bieten dabei mehr Funktionen, die es erlauben, die Darstellung detailliert auf individuelle Lesebedürfnisse und ‑bedingungen anzupassen. Das kann digitale Bücher gerade für Ältere zu einer attraktiven Alternative machen.“
Leichte Verfügbarkeit als Argument
Über alle Altersklassen hinweg spiele bei der Entscheidung für E‑Books vor allem die leichte Verfügbarkeit eine Rolle: 84 Prozent derjenigen, die E‑Books lesen, tun dies, um überall auf ihre Bücher zugreifen zu können. 70 Prozent entscheiden sich für E‑Books, weil sie weniger Platz wegnehmen, 66 Prozent, um neue Bücher schnell und einfach beziehen zu können. 59 Prozent lesen E‑Books wegen des geringen Gewichts, zum Beispiel auf Reisen, 44 Prozent, um auch im Dunklen lesen zu können, und 42 Prozent, um die Schrittgröße anpassen zu können. Für 26 Prozent der E‑Book-Leserinnen und ‑Leser spielen zusätzliche Funktionen wie Suchen, Übersetzungen oder Markierungen eine Rolle, für 25 Prozent der Nachhaltigkeitsaspekt, mit der digitalen Version Ressourcen wie Papier einzusparen. Jeweils 8 Prozent lesen E‑Books wegen der Vorlesefunktion, weil viele kostenlose Bücher verfügbar sind, beziehungsweise weil sie günstiger als gedruckte Bücher sind.
Gefühl von Papier fehlt
Wer sich bisher gegen E‑Books entscheidet, tue dies vor allem aufgrund der Haptik: 62 Prozent derjenigen, die ausschließlich gedruckte Bücher lesen, tun dies, weil ihnen das Gefühl von Papier beim Lesen von E‑Books fehlen würde. Die Hälfte (49 Prozent) setze nicht auf E‑Books, weil man gelesene Exemplare schlechter an Freunde, Familie und Bekannte weitergeben kann. 48 Prozent sorgen sich darum, dass der Akku leer sein könnte, beziehungsweise 34 Prozent, dass der E‑Book-Reader kaputtgehen oder gestohlen werden könnte. 32 Prozent wollen nicht noch mehr Zeit vor Bildschirmen verbringen und 31 Prozent empfinden das Lesen von E‑Books als zu anstrengend für die Augen. 28 Prozent sind E‑Books zu teuer, 24 Prozent wollen nicht von bestimmten Anbietern abhängig sein. 21 Prozent lesen keine E‑Books, weil man sich diese nicht ins Bücherregal stellen kann, und 18 Prozent, weil sie die Technik beziehungsweise Bedienung als zu kompliziert empfinden.
Hintergrund
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.007 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung fand im Zweitraum von KW 27 bis KW 32 statt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Lesen Sie zumindest hin und wieder gedruckte Bücher oder E‑Books?“, „Wie viel Geld geben Sie im Monat für das Kaufen oder Leihen von E‑Books aus bzw. lesen Sie kostenlose E‑Books?“, „Aus welchen der folgenden Gründe lesen Sie E‑Books?“ und „Aus welchen Gründen lesen Sie keine E‑Books?“.