Laut einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1140 Personen in Deutschland zeigt sich ein Drittel der Menschen aufgeschlossen dem Thema Chip-Implantate gegenüber. 35 Prozent können sich grundsätzlich vorstellen, sich einen Mikrochip implantieren zu lassen, weitere 2 Prozent geben an, bereits ein Chip-Implantat zu besitzen. Die Mehrheit aber, nämlich 58 Prozent, lehnt dies ab.
Chip-Implantate in der Medizin
Im Bereich der Medizin, etwa zur Messung des Blutzucker-Spiegels, ist die Offenheit besonders groß: 82 Prozent derjenigen, die sich eine Implantation grundsätzlich vorstellen können, würden dies zur Behandlung schwerer Krankheiten tun und 79 Prozent zur Behandlung starker Schmerzen. Im Falle von Behinderungen – etwa wenn es darum ginge, wieder sprechen oder gehen zu können – würden 60 Prozent ein Chip-Implantat nutzen. Gegen leichte Schmerzen würden „nur“ noch 43 Prozent einen Chip einsetzen. 17 Prozent würden Gesundheitsdaten wie die Blutgruppe, den Rhesusfaktor oder auch den Impfstatus auf einem implantierten Chip speichern.
„Chip-Implantate werden bereits bei bestimmten Krankheitsbildern wie Parkinson oder Epilepsie eingesetzt. Anfang dieses Jahres wurde einem Menschen ein Computer-Chip ins Gehirn implantiert, der die Steuerung von Smartphone und Computer über die Gedanken ermöglichen soll. Je wirkungsvoller diese Technologien im Kampf gegen schwere Krankheiten und körperliche Einschränkungen ist, desto eher wird sie akzeptiert“, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.
59 Prozent der Menschen in Deutschland gehen aktuell davon aus, dass Chip-Implantate die Medizin revolutionieren werden. 41 halten die Nutzung solcher Chips allerdings für unethisch – und 39 Prozent ist die Vorstellung von Chip-Implantaten unheimlich.
Chip-Implantate im Alltag
Aber nicht nur in medizinischen Anwendungsfällen, sondern auch unseren Alltag könnten Mikrochips revolutionieren. 39 Prozent derjenigen, die sich grundsätzlich die Implantation eines Chips vorstellen können, würden damit elektronische Türöffner bedienen wollen (sogenannte NFC-Chips). 38 Prozent würden Personalausweis oder Führerschein auf einem Chip speichern und 22 Prozent würden ihn zum Bezahlen nutzen. 6 Prozent würden sich auch einfach ihre Visitenkarte per Mikrochip einpflanzen lassen.
Teil der Diskussion über Chip-Implantate ist auch, inwiefern diese dazu genutzt werden könnten, menschliche Fähigkeiten wie das Sehen, Hören oder Laufen zu verbessern bzw. zu verstärken – auch ohne dass eine Krankheit oder Beeinträchtigung vorliegt. 28 Prozent derjenigen, die sich Chip-Implantaten gegenüber offen zeigen, würden sich damit zusätzliche Fähigkeiten verschaffen wollen.