Sprachpanscher des Jahres 2019 gewählt

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Sprachpanscher des Jahres 2019 gewählt

Sprachpanscher des Jahres 2019 gewählt: Stefan Schostok, Ex-Oberbürgermeister der Stadt Hannover

Hannovers Ex-Oberbürgermeister ist Sprachpanscher des Jahres 2019

Der Verein Deutsche Sprache e. V. (VDS) hat am 30. August den Sprachpanscher des Jahres 2019 bekannt gegeben. Mit 1.542 der abgegebenen Stimmen gewonnen hat diesen Negativ-Preis Stefan Schostok. Kritisiert werde der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt Hannover von den weltweit 36.000 VDS-Mitgliedern für seine Vorschriften zur Hannoverschen Behördensprache.
Mit „Mitarbeiter*innen“, „Wählenden“, „Radfahrenden“, „Lehrenden“ statt Lehrern und einem „Redepult“ statt einem Rednerpult hatte Schostok zu Beginn des Jahres für bundesweites Aufsehen gesorgt. Mit der Vorschrift, das Wort „jeder“ durch „alle“ zu ersetzen, habe er nach Ansicht der Sprachfreunde sogar die Bedeutung von Aussagen manipuliert.

Auf Platz 2 wählten die VDS-Mitglieder Verkehrsminister Andreas Scheuer (624 Stimmen), der damit die Quittung für sein Werbeplakat erhielt, auf dem eine leicht bekleidete, aber behelmte junge Radfahrerin anderen jungen Zweiradfahrer zurief: „Looks like shit. But saves my life.“
Während bisherige Proteste vor allem die sexistischen Anspielungen dieses Plakats bemängelten, halten die Dortmunder Sprachfreunde die Unterstellung, deutsche Jugendliche wären nur noch auf Englisch ansprechbar, für mindestens genauso schlimm.

Platz 3 ging an Mode-Ikone Heidi Klum (502 Stimmen), bekannt durch ihre Fernsehsendung „Germany’s Next Topmodel“ mit jeder Menge Challenges für junge Damen mit viel Personality.

Auf Platz 4 landete der BUND (421 Stimmen; „hackAIR – Bürger*innen messen Feinstaub“).

Platz 5 erreichte die Südzucker AG (48 Stimmen) mit ihrer „Puder Zucker Mühle“.

Hintergrund der Aktion

Der Negativ-Preis „Sprachpanscher des Jahres“, ursprünglich „Sprachschuster des Jahres“, wird seit 1997 vom Verein Deutsche Sprache e. V. verliehen und zeichnet Personen oder Institutionen für besondere sprachliche Fehlleistungen aus. Der Verein kritisiert, dass oftmals Anglizismen verwendet werden, obwohl es gebräuchliche deutsche Bezeichnungen dafür gibt.

Sprachpanscher der vergangenen Jahre

  • 2018: Deutscher Fußballbund
  • 2017: Evangelische Kirche Deutschlands
  • 2016: ZDF
  • 2015: Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann
  • 2014: Ursula von der Leyen
  • 2013: Duden
  • 2012: Andrew Jennings
  • 2011: René Obermann
  • 2010: Fritz Pleitgen
  • 2009: Deutscher Turner-Bund
  • 2008: Klaus Wowereit
  • 2007: Hartmut Mehdorn
  • 2006: Günther Oettinger
  • 2005: Prof. Dr. Herbert Beck
  • 2004: Markus Schächter
  • 2003: Dr. Gerhard Mayer-Vorfelder
  • 2002: Dr. Klaus Zumwinkel
  • 2001: Wolfgang H. Zocher
  • 2000: Prof. Dr. jur. Andreas Heldrich
  • 1999: Dr. Johannes Ludewig
  • 1998: Ron Sommer
  • 1997: Jil Sander*

* Im ersten Jahr hieß die Aktion noch „Sprachschuster des Jahres“; Anmerkung Auf Punkt und Komma.

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