Deutscher Fußballbund ist Sprachpanscher des Jahres 2018
Der Verein Deutsche Sprache e. V. (VDS) hat am 24. August den Sprachpanscher des Jahres 2018 bekannt gegeben. Mit 908 der insgesamt 2.300 abgegebenen Stimmen gewonnen hat diesen Negativ-Preis der Deutsche Fußballbund. Kritisiert werde das Motto „Best never rest“, mit dem der DFB zur missglückten WM-Verteidigung in Russland angetreten war. Dieses klänge nach Meinung der VDS-Mitglieder wie die ungelenke Formulierung eines russischen Englischschülers im ersten Lernjahr.
Auch der Aufdruck „Germany“ auf verschiedenen Kleidungsstücken sei oft moniert worden. VDS-Vorsitzender Prof. Dr. Walter Krämer kommentierte dies wie folgt: „Was dagegen hatte die Überraschungsmannschaft des Turniers, mit dem besten Fußballer der WM, auf Ihren Trikots stehen? Nicht das englische Croatia, sondern Hrvatska.“ Jetzt wisse der Rest der Welt, wie man Kroatien in der Landessprache schreibt – und wie man mit Selbstbewusstsein in das Endspiel kommt.
Auf Platz 2 wählten die VDS-Mitglieder die Landeszentrale für politische Bildung Niedersachsen (670 Stimmen), die ihre Projekte gerne fremdsprachlich benenne („Let’s play Germany“).
Platz 3 ging an den Einzelhändler Lidl, der seine deutschen Kunden gerne auf Englisch anspreche: „Mum’s fashion, color is beautiful, you’ve got the power.“
Auf Platz 4 landete der Textilverkäufer C&A („Hello sunshine / hello smile“).
Platz 5 erreichte die Siemens AG, deren Leitspruch „Ingenuity for Life“ wohl auf den Erfindergeist von Werner von Siemens anspielen solle.
Hintergrund der Aktion
Der Negativ-Preis „Sprachpanscher des Jahres“, ursprünglich „Sprachschuster des Jahres“, wird seit 1997 vom Verein Deutsche Sprache e. V. verliehen und zeichnet Personen oder Institutionen für besondere sprachliche Fehlleistungen aus. Der Verein kritisiert, dass oftmals Anglizismen verwendet werden, obwohl es gebräuchliche deutsche Bezeichnungen dafür gibt.
Sprachpanscher der vergangenen Jahre
- 2017: Evangelische Kirche Deutschlands
- 2016: ZDF
- 2015: Prof. Dr. Wolfgang A. Herrmann
- 2014: Ursula von der Leyen
- 2013: Duden
- 2012: Andrew Jennings
- 2011: René Obermann
- 2010: Fritz Pleitgen
- 2009: Deutscher Turner-Bund
- 2008: Klaus Wowereit
- 2007: Hartmut Mehdorn
- 2006: Günther Oettinger
- 2005: Prof. Dr. Herbert Beck
- 2004: Markus Schächter
- 2003: Dr. Gerhard Mayer-Vorfelder
- 2002: Dr. Klaus Zumwinkel
- 2001: Wolfgang H. Zocher
- 2000: Prof. Dr. jur. Andreas Heldrich
- 1999: Dr. Johannes Ludewig
- 1998: Ron Sommer
- 1997: Jil Sander*
* Im ersten Jahr hieß die Aktion noch „Sprachschuster des Jahres“; Anmerkung Auf Punkt und Komma.